Roland Scheck

Asyl-Unterkunft in familienorientierter Wohngegend

Die Asyl-Organisation Zürich (AOZ) quartiert ab dem 25. Mai 2011 rund 100 Asylsuchende und vorläufig aufgenommene Personen in den Liegenschaften Wydäckerring 61, 65 und 73 ein.

Diese quartierfremde Nutzung soll mindestens ein Jahr dauern, wobei durch die Stadt bereits angekündigt wurde, dass eine optionale Verlängerung ins Auge gefasst wird. Bei den SVP-Kreisparteien 3 und 9 stösst dieses Vorgehen der linken Stadt Zürich auf absolutes Unverständnis.

Sicherheitsgefühl beeinträchtigt
Der Wydäckerring im Triemli-Quartier ist eine ruhige, familienorientierte Wohngegend, die vollständig mit Grünanlagen umsäumt ist. Die Zugänge via Triemlifussweg in den Wydäckerring führen durch enge, gartenwegähnliche Anlagen, die insbesondere nachts dunkel und menschenleer sind. Mit der Einquartierung von Asylsuchenden in dieser kleinen, abgeschiedenen Wohngegend wird das Sicherheitsgefühl der Anwohner erheblich beeinträchtigt. Personen, die alleine zu Fuss unterwegs sind, insbesondere Senioren, Frauen und Kinder, werden sich von und zu ihren Wohnungen nur mit grössten Sicherheitsbedenken bewegen können. Dies zeigen nicht zuletzt auch die unlängst gemachten Erfahrungen mit der Einquartierung von Asylsuchenden im ehemaligen Hotel Atlantis. 100 Asylsuchende in eine ruhige Wohngegend bestehend aus wenigen Liegenschaften einzuquartieren, die nach allen Seiten durch einen Grüngürtel eingefasst ist, kann nur mit abhanden gekommenem Realitätssinn erklärt werden. Einmal mehr ist festzustellen, dass die rot-grüne Stadtregierung plakatives Gutmenschentum höher gewichtet als die Sicherheit und die Lebensqualität der eigenen Einwohner.

Kurzfristig informiert
Nicht nur bei der Standortwahl, sondern auch bei ihrem Vorgehen zeigt die rotgrüne Stadtregierung keinerlei Respekt vor den Anwohnern. Diese wurden erst wenige Tage zuvor mittels Flugblatt über die Einquartierung von Asylsuchenden in ihrem Quartier informiert. Es ist offensichtlich, dass dieser kurze Vorlauf absichtlich so gewählt wurde, damit Widerstände verhindert werden können. Die Anwohner sind mit diesem Vorgehen vor vollendete Tatsachen gestellt. Andere Beispiele in der Stadt Zürich zeigen, dass dieses Vorgehen der kurzfristigen Information System hat, denn ohne genügende Reaktionszeiten lassen sich derlei Entscheide nicht mehr rückgängig machen.
Noch stossender ist, dass den Anwohnern der betroffenen Liegenschaften vorher gekündigt wurde und diese jetzt feststellen müssen, dass an ihrer Stelle Asylsuchende in ihren ehemaligen Wohnungen einquartiert werden. Im Quartier müssen also Anwohner, die immer ihre Mieten und Steuern bezahlt haben, 100 Asylsuchenden weichen, die noch nie etwas in diesem Land beigetragen haben. Denn es ist bekannt, dass es sich bei Asylsuchenden in der Regel um junge Männer afrikanischer Herkunft handelt, die unsere humanitäre Tradition missbrauchen und aus rein wirtschaftlichen Absichten in die Schweiz kommen. Schweizer werden aus der Stadt vertrieben, damit die rot-grüne Stadtregierung Asylsuchende einquartieren kann. Die Bevölkerung, nicht nur im Triemli-Quartier, ist darüber zu Recht empört.

Offener Brief an den Polizeivorstand
Die Kreisparteien 3 und 9 haben in einem offenen Brief vom 23.05.2011 den Stadtrat aufgefordert, die Verantwortung für den Entscheid zu übernehmen. Im Namen der Quartierbevölkerung wird insbesondere vom Vorsteher des Polizeidepartements verlangt, dass im Quartier sowohl tagsüber wie auch nachts eine sichtbare Polizeipräsenz sicherzustellen ist. Auch sind rund um die Schul- und Sportanlage Letzi, in der unter anderem viele Mädchen im Teenager-Alter zur Schule gehen, die Schulwege zu sichern. Des Weitern sind jegliche Art von kriminellen Handlungen, insbesondere Drogenhandel und Diebstahl mit aller Konsequenz zu unterbinden. Die Kosten, welche durch diese Massnahmen entstehen, hat der Stadtrat der AOZ in Rechnung zu stellen. Denn diese Kosten sind allein die Folge der missglückten Standortwahl zur Unterbringung der Asylsuchenden. Auf eine Reaktion des rot-grünen Stadtrats auf den offenen Brief wird bis heute gewartet. Ob ihn die Sorgen und Probleme von Zürichs Stadtbevölkerung überhaupt interessieren?

Artikel erschienen am 27.05.2011 im «Der Zürcher Bote»